Mit Call of Duty: Modern Warfare erscheint ein Quasi-Reboot der Reihe, der gleichzeitig zu alten Tugenden zurückkehren und die Serie als so realistische wie schockierende Abhandlung aktueller Kriege neu erfinden möchte. Aber wer genauer nachhakt, der merkt, dass sich hinter der Erzählung eine sehr viel simplere & perfidere Botschaft versteckt.
Die Produktion dieser Videos wird uns nur durch eure Unterstützung auf Patreon ermöglicht! Davon abgesehen gibt es auch noch viele weitere Möglichkeiten, uns zu unterstützen.
Das neue CoD: MW hätte sich gänzlich anders vermarkten müssen. Ich gehe völlig mit wenn mir ein Spiel sagt: „Hey! Ich bin ein Action-Blockbuster auf Hollywood-Niveau, nimm mich also nicht zu ernst.“ Von mir aus kann gefoltert, geschossen, getötet und was weiß ich was werden. Nur soll mir kein Spiel das als realistische Kriegsabbildung verkaufen. Es gibt einfach kein Spiel (und das ist sicherlich gut so) was Krieg adäquat abbilden könnte. Du kannst es Abstrakt wie „This War of Mine“ bzw. auch „Valiant Hearts“ machen. Oder du bedienst dich an Vorlagen wie Apocalypse Now und entwickelst daraufhin einen Titel wie „Spec Ops: The Line.“ Das ist dann alles ganz nett, mal mehr mal weniger. Aber besagte Titel behalten dann immer so viel Distanz um als reines Spielemedium wahrgenommen zu werden.
Und grundsätzlich hat die Marke CoD das auch immer so gehandhabt. Für 5 bis 6 Stunden hat man dann quasi „The Rock: Fels der Entscheidung“, „Armageddon“ oder „Bad Boys“ gespielt, also einfache, stupide Hollywood-Action. Mit besagter Hollywood-Moral, Hollywood-Inszenierung und Hollywood-Gewalt. Das kann zuweilen dann auch mal fragwürdig, komisch oder falsch rüberkommen, bleibt aber so dermaßen Abstrakt und fern von der Realität, dass man es schon im Grundsatz schon nicht ernst nimmt bzw. zur gleichen Zeit es dennoch akzeptieren kann.
Das neue CoD: MW tut das aber plötzlich nicht mehr. Es möchte gleichzeitig authentischen Krieg abbilden, aber sich dennoch Hollywood’esk inszenieren. Und daran scheitert der Titel bzw. jedes Medium welches meint den Krieg genug verstanden zu haben, um ihn im Unterhaltungssegment zu verwursten. Das gleiche wie CoD: MW macht auch „Zero Dark Thirty“, nur das der Film für seine Militante Darstellung und Diskrepanz auch noch gefeiert wurde…verkehrte Welt manchmal.